Analyse und Anleitung
Wir werden tagtäglich mit unzähligen Displays konfrontiert, sowohl im virtuellen Raum der Netzwerke und Plattformen wie auch im reellen Alltag, in der Bäckerei, an Marktständen, in Kleider- und Schuhläden oder Bijouterien und auch in Buchhandlungen. Waren und Objekte werden da unentwegt zur Schau gestellt, damit sie – mehr oder weniger – erfolgreich um Aufmerksamkeit buhlen.
Wie wird Aufmerksamkeit erwirkt? Womit können wir das Interesse anderer für unsere Werke gewinnen? Welche Faktoren sind hierbei zu beachten?
Im Fokus des Wochenendseminars steht das Ausstellen von dreidimensionalen Werken.
In einem ersten Teil konzentrieren wir uns auf bisherige Ausstellungen. Was lässt sich aus deren überlieferter Dokumentation in Erfahrung bringen? Wir analysieren Aufbau und Display unterschiedlicher Plastik- und Skulpturen-Ausstellungen und die zugehörigen Dokumentationen, etwa Pressemitteilungen, Saaltexte, Booklets oder Kataloge. Wir erkunden zudem, wie das Verhältnis des einzelnen Werkes zum Ganzen gezeigt und wie das Einzigartige in einen allgemeinen Kontext eingefügt wird.
In einem zweiten Teil erarbeiten wir, gestützt auf die vorangehenden Analysen, eine Check-Liste zum Aufbau einer Einzel- und oder Gruppenausstellung sowie einer thematisch oder historisch ausgerichteten Ausstellung. Diese Check-Liste kann dann als Richtlinie dienen, nach welcher wir später selber eine Ausstellung organisieren und aufbauen können, und welche wichtige Aspekte aufführt, die wir beachten wollen.
Erwünscht ist die Diskussion eines aus Ihrer Sicht gelungenen Ausstellungsbeispiels wie auch einer eigenen Ausstellungsidee.
Wir wissen, dass Erfinden, Erschaffen und Abschliessen eines Werkes den wesentlichen Teil der künstlerischen Arbeit ausmachen. Was nachher mit dem Werk- geschieht, ist für die Anerkennung des und der Urheber*in nicht minder wichtig. Werke sorgfältig zu lagern, nebeneinander zu reihen oder übereinanderzustapeln, auf einem Platz zu versammeln oder in einem Raum zu verteilen, garantieren allein keinen Erfolg. Es braucht mehr als Werklisten, Aufnahmen und Kurzbeschreibungen. Sie sind Teil der Werkdokumentation und bilden zusammen mit dem eigentlichen Werk den Grundstock für die Vermittlung.
Bildnachweis:
Abb. 1: Aargauer Kunsthaus, Cover des Katalogs, Aarau 2021
Abb. 2: Rahel Oberhummer, Traces of Disappearance, 2024 Cristallina Marmor, Bern, Historisches Museum Bern, 2024
Abb. 3: Kotoaki Asano, Windpavillon A, 2024, Stahldrähte, Bondo, Comune di Bregaglia, 2024
Abb. 4: Mariann Grunder, Interieur, 1992-2000, Gesamtaufnahme, in: Mariann Grunder, 2003, p. (113), Biel und Langenthal, 2003
Kurse
27.–29.
Juni 2025